• Geschichte Lordens
  • Die Geschichte Lordens erzählt die Entstehung und Entwicklung eines Reiches im Nordwesten des Kontinents Arigon auf der Fantasy-Welt Alte Welt. Die Beschreibung Lordens besteht aus
    • einem Geschichtsbuch mit Herrscherlisten und Zeitleiste (111 Seiten DIN A4),
    • kombiniert mit 14 politischen Landkarten
    • und einer großen Panoramakarte
    • sowie die Stammbäume der Herrschergeschlechter.

    Buch, Landkarten und Stammbäume gehören untrennbar zusammen und ergeben gemeinsam das Gesamtbild für Lorden.

  • Leseprobe zu "Geschichte Lordens":

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  • Chlodomer (* 302, + 348) (→ siehe auch Kartenausschnitt unten)

  • Als der 33-jährige Chlodomer als dritter lordischer König den Thron besteigt, ist er unbestritten der mächtigste Mann des Nordens. Seine siegreichen Lorder gebieten über alle gundischen Stämme auf Erach und halten auf dem angrenzenden Kontinent die Länder bis zur Eistenach. In Nordwestarigon ist nach dem Zusammenbruch des Edrischen Reiches vor nunmehr 170 Jahren eine neue, dominante Macht entstanden. Lorden wird von nun an eine feste Größe des Abendlands sein. Es wird sich über die Jahrhunderte zu einer tragenden Säule der Alten Welt entwickeln und die ganze Welt bis heute prägen.
    Davon kann Chlodomer noch nichts wissen. Wohl aber weiß er um die eigene Stärke hier und heute. Seine Königsmacht ist beinah absolut und sein Heer kampferprobt. Im Bewusstsein solcher Machtfülle greift er nach ganz Erach aus. Er will nicht nur die fruchtbaren Tieflande beherrschen, er will die ganze Insel.

  • Diese Idee ist nicht neu. Schon die Elfen starteten zwei große Invasionen, um sich auch den Westen der großen Insel einzuverleiben (1. Zarnumer Krieg 279 v. Z. und Aldankrieg 118 bis 114 v. Z.). Aber selbst das mächtige Edrische Imperium bekam die unwegsamen Bergregionen nie unter Kontrolle. Zwerge, Trolle und Etten verteidigten ihre Freiheit erbittert und mit Erfolg. Wahrscheinlich sind Chlodomer die fehlgeschlagenen edrischen Feldzüge in den Aldan hinein bekannt, wenn auch nicht im Detail. Doch es kann ihn nicht schrecken. Seine Lorder haben in den letzten 50 Jahren jede Schlacht gewonnen. Längst umrankt sie der Nimbus der Unbesiegbarkeit. Der Aldan muss fallen.

  • Der König plant den Vorstoß die Altrogg aufwärts gegen die ettischen Icanim. Sind diese niedergerungen, soll das lordische Heer auf das legendäre Zwergenreich Zarnum vorrücken. Wenig ist den Lordern darüber bekannt, nur dass es viele hundert Jahre alt ist und sein Reichtum märchenhaft sein soll. Wenn Zarnum fällt, könnten sich die Lorder den Weg entlang des Etsborn bis zum Ewigen Meer freikämpfen. Damit wäre der Aldan geteilt und ein strategischer Keil durch die Gegner getrieben. Anschließend sollte es möglich sein, die getrennten Einzelstämme der Reihe nach niederzuwerfen.
    Der Plan des lordischen Königs ist strategisch schlüssig und bezeugt seine militärischen Fähigkeiten. Chlodomer weiß sicher um die vielen Unwägbarkeiten eines so großangelegten Eroberungsfeldzuges, doch der Preis scheint es wert: Ganz Erach in seiner Hand, mehr Reichtum, als sich ein Sterblicher erträumen kann und ewiger Ruhm.

  • 338 sind alle Vorarbeiten abgeschlossen. Chlodomer hat den Krieg akribisch vorbereitet. Doch kurz bevor der König an der Spitze seines großen Heeres altroggaufwärts aufbricht, erreichen ihn und seine Truppen beunruhigende Nachrichten. Auch die Gegner waren nicht untätig. Die Etten haben – selten genug – ein Zweckbündnis gegen die lordischen Invasoren zustande gebracht. Dahinter steckt Zarnum, das im Angesicht der Bedrohung die Völker des Aldan um sich schart. Bei den jüngsten Grenzgefechten fiel zudem die glänzende Bewaffnung der Etten auf – wohl auch ein Werk des Zwergenreiches. Außerdem berichtet Chlodomers verschreckte Vorhut von zahlreichen, gut bewaffneten Riesen in den Reihen der Verteidiger. Diese Tatsache ist für das lordische Heer insofern überraschend, als dass Trolle weder im Altroggtal noch in den angrenzenden Gebirgstälern siedeln. Diese Riesen stammen von der weit entfernten Westküste, sind von Zarnum angeworben und kämpfen im Dienste der Kurzen. Auch wenn ihre Zahl nie groß war, so sind die baumlangen, massigen Trollkrieger seit jeher furchteinflößende Gegner. Damit nicht genug, durchzieht das Heerlager ein Gerücht von einer zwergischen Geheimwaffe.
    War der König durch solche Berichte besorgt oder gar verunsichert? Jedenfalls lässt er sich nichts anmerken und gibt im Frühsommer 338 den Befehl zum Angriff.

  • Kaum dass die Lorder die eigene Reichsgrenze überschreiten, tritt ihnen ein unerwartet großes ettisches Aufgebot entgegen, vornehmlich Icanim. In ihren Reihen stehen mehrere hundert gut bewaffnete Trollkämpfer. Es kommt zur Schlacht im Altroggtal. Sie währt den ganzen Tag und wird von beiden Seiten mit äußerster Heftigkeit geführt. Bei Einbruch der Nacht sind Etten und Riesen geschlagen und fliehen in die Berge. Doch auch die Verluste der Lorder sind erheblich. Chlodomer mag klar geworden sein, dass die Eroberung des Aldan alles andere als leicht werden wird. Nichtsdestotrotz lässt er seine siegreiche Armee unverdrossen die Altrogg entlang nordwärts vorrücken. Sein Vorstoß kommt erst an der Talsperre der Zwergenfestung Bor zum Stehen. Schon vor Jahrhunderten haben die Kurzen als Antwort auf die edrischen Vorstöße dieses Meisterwerk der Verteidigung geschaffen. Eine gewaltige Festung, deren trutzige Außenmauern das weite Tal vollständig abriegeln. Doch Chlodomer bleibt unverzagt. Schließlich haben seine gundischen Vorfahren zig edrische Festungen geknackt und das Weltreich am Ende gestürzt. Es wird sich auch gegen Bor ein Mittel finden lassen. Zwei Wochen lang berennen seine Lorder die Burg - vergeblich. So versucht er die feindlichen Stellungen zu umgehen und lässt die Hänge zu beiden Seiten des Tals nach Schlupflöchern absuchen. Eines Nachts erkundet er selbst mit einigen Begleitern die umliegenden Höhen. Das rettet ihm das Leben. Denn in jener Nacht öffnen die Zwerge die Schleusen der Festung. Unter einem urgewaltigen Donnern und Tosen ergießen sich die Fluten der aufgestauten Altrogg ins Tal und reißen die Invasoren mit sich. In wenigen Augenblicken verliert Chlodomer praktisch seine gesamte Armee und ist auf sich allein gestellt. Der siegesgewisse Eroberer wird zum Gejagten. Er verbirgt sich tagsüber und wagt nur nachts zu marschieren. So entkommt der König mit seinen wenigen Begleitern ins Lordische Reich. Noch bevor er richtig begonnen hat, ist sein Traum von der Eroberung des Aldan ausgeträumt.

  • Stattdessen sind nun die Lorder in der Defensive. Chlodomer hat in den Folgejahren alle Hände voll zu tun, den Überfällen der entfesselten Ettenstämme gegen seine geschwächten Lorder Herr zu werden. Jetzt selbst in der ungewohnten Rolle des Verteidigers, muss sich Chlodomer auf den Bau von Wehranlagen verlegen. Auf den Grundmauern von manch verfallenem edrischen Kastell entstehen eilig lordische Burgen.
    Angesichts der Katastrophe vor Bor ist es umso bemerkenswerter, dass es dem König in den kommenden Jahren trotzdem gelingt, sich nördlich des Tero festzusetzen und damit dem Reich neues Terrain hinzuzugewinnen. Dieses Land wird die Keimzelle des späteren Norenachs.

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  • Kartenausschnitt zu "Geschichte Lordens":